„Zwischen Kulturkrieg und Megagehältern, zwischen Insolvenz und neuen Chancen, zwischen Kommerz, Kultur und Kunst“: In der Wortwahl zurückhaltend sind die beiden Berliner Musiker Ben Hartmann und Johannes Aue der Band Milliarden wahrlich nicht. Nach ihrer EP „Kokain und Himbeereis“ erscheint im August dieses Jahres ihr Album „Betrüger“. Am 28. Oktober stellen sie es im Eulenglück vor!
Eine musikalische Welt zwischen Punk und Pop: Das Freundesduo setzt auf radikale Kontraste. In dem Song „Freiheit is ne Hure““, der Anfang 2015 als Titeltrack für Oskar Roehlers Punk-Groteske „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk“ fungierte, heißt es etwa: „Ich will ein Banker sein, ich will das Geld, will der Bankräuber sein, der im Kugelhagel fällt.“ Nun geht es auf „Betrüger“-Tour.
Zwischen Kreativität und Zerstörung
Der rote Faden, der sich durch die Songs von Milliarden zieht, ist eine an zwei Enden brennende Zündschnur aus Dualismus und Ambivalenz. Texte und Musik sprechen von Kreativität und Zerstörung. Punk und Pop. Scheiße und Gold. Krieg und Frieden. Himbeereis und Kokain. Sie sind Yin und Yang. Ende und Neubeginn. Rabiat und zärtlich. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Und leben in der Konsequenz vom Widerspruch. Die sich daraus ergebende Reibungsenergie ist der Treibstoff, mit dem ihr Motor läuft. Nicht nur der ihrer Musik, sondern auch der von Ben und Johannes, die sich vor fünf
Jahren bei einer Aufnahmeprüfung an der Uni kennengelernt hatten, wo Punkrocker Ben zum ersten Mal hörte, wie Johannes Klavier spielt. Die Resonanz zu ihrem Werk „Freiheit is ne Hure“ war so groß, dass nebst medialer Aufmerksamkeit auch ein Plattenvertrag folgte. Nun wird alltäglich für das neue Album im Studio gearbeitet.
Ob Liebeslied („Im Bett verhungern“) oder Hommage an inspirierende Künstler („Friedrichsdorf“) – die Musik von Milliarden lässt vermutlich niemanden kalt. Und sie beweisen: Man muss keine Milliarden besitzen, um sich als Milliardär zu fühlen.
In der Eule unterstützt werden die Berliner von den Indie-Rockern Raglans. Einlass am Abend gibt es ab 19 Uhr, gestartet wird um 20 Uhr. Karten gibt es ab 18,95 Euro bei der Konzertkasse.
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