Wir haben sie so satt, diese vermaledeite Pandemie. Das Virus bestimmt unser Leben. Mal mehr, mal weniger. Wir sind auf die Suche gegangen nach Menschen, die uns in Corona-Zeiten Einblicke in ihr Innerstes geben, in der Hoffnung, dass ihre Worte uns nicht nur interessante Sichtweisen, sondern auch Trost und Zuversicht vermitteln.
Heute antwortet uns der Konzertveranstalter und Künstlermanager Michael Schacke (51), der im Jahr 1991 mit seinem Freund Dirk Wink-Hartmann die Agentur Undercover gründete. Neben der Organisation unzähliger Konzerte in der Region hat Schacke auch Formate realisiert wie die Braunschweiger Ausgabe von „Pop meets classic“, die Open-Air-Bühne im Raffteichbad und gemeinsam mit der „monofon“-GmbH das Wintertheater an der Martinikirche. Schacke stand einst selbst als Musiker auf der Bühne und spielte Gitarre in der Band „Royal M. Parade“. Er hält sich für einen Optimisten und sieht sich als außerordentlichen Glückspilz.
Inwiefern schränkt Corona Ihr Leben ein?
Corona schränkt mein Leben privat und geschäftlich stark ein. Zu meinem Leben gehören soziale Kontakte. Gespräche, auch Umarmungen und Geselligkeit. Ich bin beruflich viel unterwegs, reise privat gern. All diese Dinge sind seit Pandemiebeginn in ganz unterschiedlicher Art eingeschränkt.
Beruflich trifft es uns noch deutlich stärker. Ich bin Konzertveranstalter, und die Live-Kultur liegt in großem Stile lahm. Bei Undercover betrifft es direkt mehr als 30 Mitarbeiter und ihre Familien.
In Braunschweig betrifft es allein in meiner Branche sicher ein paar Tausend Menschen, die im Veranstaltungsbereich tätig sind. In der Region trifft es sicher 100.000 Besucher von Veranstaltungen, und im ganzen Land sind es sogar zig Millionen.
Wie schützen Sie sich vor einem möglichen Corona-Blues? Was tut Ihnen derzeit besonders gut?
Den Corona-Blues durchlebe ich immer mal wieder, da das Covid-19-Thema komplexer ist, als es oft erschien.
Schutz genieße ich durch mein Umfeld, durch die Menschen, die mir nah sind. Das ist ein Geschenk. Sicher hilft mir auch, dass ich mich täglich mit Meditation und Yoga beschäftige und heute gesünder lebe als früher. Gut tut mir aber auch ein schönes Glas Wein.
Können Sie der Pandemie bei allem Schrecken auch etwas Positives abgewinnen?
Bei der Zahl an Gestorbenen und dem mit der Pandemie verbunden Leid, fällt mir eine kurze Antwort schwer. Ich denke, dass uns Krisen wie diese in einer globalisierten Welt vor ganz neue Herausforderungen stellen. Könnte sein, dass wir uns dessen bewusster werden und eine Ahnung davon bekommen, wie und dass wir unser „Immunsystem“ als Gesellschaft stärken müssen. Für mehr Zusammenhalt und für besseres Krisenmanagement. Es gibt Dutzende Erkenntnisse, die man gewinnen kann, nur ein Beispiel: Es ist erstaunlich in welch kurzer Zeit Impfstoffe am Start waren und gleichzeitig erschreckend, wo wir mit der Digitalisierung stehen.
Was werden Sie als erstes tun, wenn es keinerlei Einschränkungen mehr hinsichtlich der Pandemie gibt?
Als erstes werde ich wohl den Glauben an die Menschheit feiern, den man gern mal während der Krise verlieren mag.
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