Wir haben sie so satt, diese vermaledeite Pandemie. Das Virus bestimmt unser Leben. Mal mehr, mal weniger. Wir sind auf die Suche gegangen nach Menschen, die uns in Corona-Zeiten Einblicke in ihr Innerstes geben, in der Hoffnung, dass ihre Worte uns nicht nur interessante Sichtweisen, sondern auch Trost und Zuversicht vermitteln.
Heute antwortet uns die Schauspielerin und Sängerin Maike Jacobs. Unzählige Male stand die
29-Jährige bei etlichen Schanz/Eitner-Produktionen auf der Bühne des Wintertheaters, des Lokparks und des Staatstheaters.
Inwiefern schränkt Corona Ihr Leben ein?
Natürlich schränkt es in erster Linie das Ausüben meines Berufes ein. Für mich ist diese Lethargie, die aus den letzten zwei sehr ungewissen Jahren entstanden ist, dabei aber das Nervigste. Ich glaube, so geht es vielen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern aus meinem Umfeld.
Man hätte jetzt die Zeit, um diversen Projekten freien Lauf zu geben, aber die Kreativität dafür fehlt einfach oft, und man will auch keinen millionsten Song über den Corona-Blues schreiben.
Wie schützen Sie sich vor eben diesem Corona-Blues? Was tut Ihnen derzeit besonders gut?
Sport treiben, spazieren gehen, Freunde in anderen Städten treffen, um mal rauszukommen.
Können Sie der Pandemie bei allem Schrecken auch etwas Positives abgewinnen?
Ich durfte, trotz aller Schwierigkeiten, 2021 viel auf der Bühne stehen, was 2020 kaum der Fall war. Ich hatte unter anderem drei Monate lang ein Engagement am Mecklenburgischen Staatstheater für die Schlossfestspiele in Schwerin, welche als Pilotprojekt für Open-Air-Veranstaltungen in der Corona-Zeit galten. Was da alles möglich gemacht wurde, um uns Darsteller*innen wieder eine Bühne zu bieten und dem Publikum wieder ein Stück Normalität zurückzugeben, war wirklich enorm. Man spürte deutlich, auch zuletzt hier im Wintertheater, wie sehr die Menschen Veranstaltungen annehmen, auch wenn das für sie bedeutet, sich vorher testen zu lassen und drei Stunden lang eine Maske zu tragen. Ich bin sehr dankbar für den Support und die Wertschätzung des Publikums und für den Zusammenhalt innerhalb der Veranstaltungswelt.
Was werden Sie als erstes tun, wenn es keinerlei Einschränkungen mehr hinsichtlich der Pandemie gibt?
Endlich die Reise nach Australien nachholen, die schon seit 2020 geplant ist.