8. August 2022
Szene-News

Neue Bänke sollen Wolfenbüttels Innenstadt aufwerten

Die Stadt hat 90.000 Euro in die Möblierung der Innenstadt investiert. Erste Reaktionen sind positiv.

Veranstaltungsmanagerin Anne Wohlert-Boortz und City-Manager Andre Volke nutzen eine der neuen Bänke in der Fußgängerzone für eine Pause im Schatten. Foto: Kai-Uwe Ruf

Veranstaltungsmanagerin Anne Wohlert-Boortz und City-Manager Andre Volke nutzen eine der neuen Bänke in der Fußgängerzone für eine Pause im Schatten. Foto: Kai-Uwe Ruf

Jürgen Nehmer hat es sich auf der Bank gemütlich gemacht, die am Alten Tore in der Wolfenbütteler Fußgängerzone steht. Neben ihm auf dem hellen Holz steht eine halbvolle Tasse Kaffee. Nehmer schaut ein paar Passanten zu, die in der Nachmittagshitze die Lange Herzogstraße entlang bummeln. „Die neuen Bänke sind wunderbar“, meint der 60-Jährige. So etwas habe in der Innenstadt seit langem gefehlt. Nur die Positionierung sei nicht ideal. Die Bank am Alten Tor beispielsweise stehe nachmittags mitten in der grellen Sonne. Ein wenig Schatten wäre besser.

Seit etwas mehr als zwei Wochen hat die Stadtverwaltung einige neue Bänke, Tische und Liegen an der Langen Herzogstraße aufgestellt. Sie sind Teil eines Konzepts, das dafür sorgen soll, dass Passanten sich lieber und länger in der Fußgängerzone aufhalten. Die Idee geht bis in das Jahr 2015 zurück, weiß Veranstaltungsmanagerin Anna Wohlert-Boortz. Damals habe das Einzelhandelsgutachten der Cima- Beratungs- und Management GmbH festgestellt, dass in der Innenstadt Sitzgelegenheiten fehlen.

Wie die Zwischenlösung aussah

Weil zu der Zeit nur ein ganz geringes Budget zur Verfügung gestanden habe, um Abhilfe zu schaffen, habe die Stadt kurzentschlossen aus Paletten Sitzmöbel fertigen lassen. Die Palettenbänke seien modern gewesen und bei den Wolfenbüttelern auch gut angekommen. Solche Bänke seien damals modern gewesen. Einen großen Nachteil hätten sie allerdings gehabt. Sie hätten nicht lange gehalten. „Das war eher kurzfristig gedacht“, sagt Anne Wohlert-Boortz.

Ein neues Förderprogramm des Landes Niedersachsen zur Entwicklung der Innenstädte habe es nun möglich gemacht, modernere und haltbarere Möbel für die Innenstadt zu beschaffen. 90.000 Euro ließ sich die Stadt das neue Inventar kosten. 90 Prozent davon soll das Land übernehmen, berichtet die Veranstaltungsmanagerin. Die Stadt müsste aus ihrem eigenen Geldbeutel entsprechend lediglich 9000 Euro beisteuern. Die Förderzusage stehe noch aus. Die Verwaltung sei aber zuversichtlich, dass das Geld bewilligt werde.

Was genau angeschafft wurde

Zehn Bänke, zehn Liegen, zehn Tische und zehn Stühle der Firma Burri erwarb die Stadt von dem Geld, erzählt Wohlert-Boortz. Beim Kauf habe man auf Nachhaltigkeit geachtet. Als Holz sei Lärche verwendet worden. Die jetzt noch sehr hellen Holzlatten würden im Laufe der Zeit etwas nachdunkeln. Erstmals verwendet wurde das Freiluft-Mobiliar während einer Benefiz-Veranstaltung auf der Meesche. Anschließend wurde ein Teil in der Innenstadt entlang der Langen Herzogstraße aufgestellt.

Bänke gibt es nun beispielsweise auf dem Platz vor dem Bankhaus Seeliger, am Alten Tore, vor der Redaktion der Wolfenbütteler Zeitung, an der Kreuzung mit der Okerstraße und vor dem ehemaligen Kaufhaus Bär. Nur ein Teil des Mobiliars sei aufgestellt worden, betont Wohlert-Boortz. Weitere Sitzgelegenheiten sollten bei Veranstaltungen eingesetzt werden.

Die Bänke dürfen auch umgestellt werden

Wichtig aus Sicht der Veranstaltungsmanagerin: Das neue Mobiliar sei flexibel einsetzbar. Auch in der Fußgängerzone könnten Passanten es bei Bedarf umstellen. Wer Bänke, Liegen oder Tische umstelle, solle sie aber nach Benutzung wieder an ihren alten Platz zurückstellen. Auch wenn sie ganz neu sind, so stellen die Sitzgelegenheiten für die Gestaltung der Fußgängerzone doch nur eine Zwischenlösung dar, betont City-Manager Andre Volke. „Wir wollten kurzfristig etwas schaffen, das die Innenstadt aufwertet“, betont er. 2023/24 sei der weitere Umbau der Fußgängerzone geplant. Anschließend solle es dann fest installierte neue Möbel geben. Das jetzige Inventar solle weiter für Veranstaltungen genutzt werden. Das neue Mobiliar komme gut an, schildert Volke seinen subjektiven Eindruck: „Es zeigt, dass neue Sitzmöglichkeiten nötig waren. Die Aufenthaltsqualität der Innenstadt wird dadurch gehoben.“

Positive Resonanz gibt es auch bei den Kaufleuten. „Die Einzelhändler haben so etwas schon lange vermisst“, sagt Henning Kramer, der neue Vorsitzende der Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel (IWW). Es ist ein Ball, den Wohlert-Boortz auch gerne zurückspielt: „Wir wollen mit dem Mobiliar auch einen Anreiz für die Händler geben, selbst etwas vor dem eigenen Geschäft zu machen und sich dadurch einzubringen.“ Die Fußgängerzone sei im Wandel.

Autor: Kai-Uwe Ruf

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