Der Verein If a Bird geht, wie zuletzt an dem neuen Veranstaltungsformat Alternative sein Vater zu sehen war, gerne ungewöhnliche Wege, um auf das aufmerksam zu machen, was ihnen am Herzen liegt. Mit dem Projekt Hör gut zu wollten sie vor allem die Stimmen derjenigen verstärken, die sonst von niemandem gehört werden. Zusammen kamen zwölf junge Menschen zwischen neun und 22 Jahren. Ihre Geschichten so verschieden wie sie selbst. „Wir haben bewusst keine Ausschreibung gemacht, sondern uns in der Community umgehört, um genau die zu erreichen, die sonst nicht erreicht werden“, erklärt Billy Ray Schlag vom Verein If a Bird.
Eigenes Setting für eigene Emotionen
Um die Geschichten entstehen zu lassen, haben die Vereinsmitglieder um Billy Ray Schlag und Tiana Kruškić sich mit den Teilnehmenden zu einem Gespräch zusammengesetzt und das getan, was das Projekt aussagt: sie haben ihnen einfach zugehört. „Tiana hörte sich ihre Geschichten an und fragte nach ihren Emotionen und Empfindungen. Und irgendwann kam bei allen der Punkt an dem man wusste, das ist es, damit arbeiten wir: daraus machen wir Realpoesie“, beschreibt Schlag den Entwicklungsprozess. „Das war auch für uns sehr inspirierend und emotional.“ Die jungen Poet:innen durften sich frei entfalten und so präsentieren, wie sie sind oder wie sie sein wollen. Dabei entstanden vielfältige Themen von Depressionen über die Zeit und Entscheidungen treffen bis hin zu Rassismus. Zu jeder Geschichte gestaltete der Verein mit dem jeweiligen Teilnehmenden ein individuelles Setting und ein neunköpfiges Liveorchester spielte die von Billy Ray eigens dafür komponierten Soundtracks für alle zwölf Jugendlichen. „Wir wollten für jede:n einen eigenen Safe Space kreieren, in dem die Emotionen laufen gelassen werden können. Und wir wollten, dass die Erwachsenden den Kindern und Jugendlichen zuhören“, unterstreicht der Verein die Idee hinter dem Projekt.
Zuhören statt überhören
Kinder und Jugendliche wachsen in der heutigen Zeit teilweise mit anderen Themen auf als ihre Eltern es früher getan haben und müssen sich in einer anderen Umgebung zurechtfinden. Dabei werden ihre Stimmen und Bedürfnisse leicht überhört. „Kinder und Jugendliche sind die Erwachsenen von morgen und ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt mit Freude und hören ganz genau zu“, beschreibt Christine Schultz, Geschäftsführerin der Braunschweigischen Sparkassenstiftung, die Beweggründe, das Projekt Hör gut zu zu unterstützen.
Seit dem 10. April werden die Videos der Teilnehmer:innen in regelmäßigen Abständen auf YouTube, Instagram, Facebook und Soundcloud veröffentlicht. Aktuell kann den Geschichten von sieben der insgesamt zwölf Poet:innen zugehört werden. Zu finden sind die Videos auf Instagram unter www.instagram.de/ifabirdev, auf Soundcloud unter www.soundcloud.com/user-532772697, auf Facebook unter www.facebook.com/ifabirdev und YouTube unter www.youtube.com/channel/UCHdVSJ3UFebgcZEz3omAeig/videos.