Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart entwickeln sich zunehmend zu Hotspots und locken Millionen Menschen an. Mittlerweile sind diese Großstädte aber völlig überlaufen, werden immer teurer und nerviger. Dabei gibt es auch in Braunschweig und Wolfsburg, dem Elm, Peine und Salzgitter so viel zu entdecken. Kaum eine andere deutsche Kulturlandschaft bietet solch einen Abwechslungsreichtum und enorme Vielfalt.
Der Braunschweiger Autor Axel Klingenberg tritt in seinem neuen Buch „365 Tipps für einen schönen Tag in Braunschweig, Wolfenbüttel, Wolfsburg und Umgebung“ den Beweis an und gibt zahlreiche Tipps, wie man seine Freizeit hier bestens verbringen kann. Szene 38 unterhielt sich mit ihm.
Axel, wie und warum ist das Buch „365 Tipps für einen schönen Tag in Braunschweig, Wolfsburg…“ entstanden?
Ich habe ja schon mehrere Bücher geschrieben, die sich mit Braunschweig und der Region beschäftigen – dieses Werk ist daher eine Art Zusammenfassung, aber auch eine Vertiefung und Erweiterung, weil ich diesmal auch viele Freizeittipps und Gastronomieempfehlungen unterbringen durfte. Das hat schon verdammt viel Spaß gemacht, weil ich im Laufe der Recherche viele Sachen zum ersten Mal gemacht und genossen habe.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Zielgruppe sind sowohl die Einheimischen als auch (Tages-)Touristen, die es zum Beispiel nach Braunschweig, Wolfenbüttel oder Wolfsburg verschlagen hat. Auch wer hier wohnt, wird nicht alles kennen, was ich beschreibe. Und wer zum ersten Mal im Braunschweiger Land ist, wird staunen, wie vielfältig die Region ist.
Was bietet unsere Region, was man woanders nicht findet?
Hier treffen Zeitalter aufeinander: Braunschweig mit seiner mittelalterlichen Altstadt, Wolfenbüttel als erste deutsche Renaissancestadt und Wolfsburg als jüngste Städteneugründung Europas. Wo gibt es so etwas sonst?
Hast du wirklich alle Ausflugsziele selbst gecheckt?
Hier fließen ja die ganzen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte ein, die ich als Kunstfreund, Familienvater und Fußballfan gemacht habe. Und als Partygänger und Freizeitsportler. Und als Genussmensch und und und … Von daher habe ich so ziemlich alle Tipps im Laufe der Jahre im Selbstversuch getestet. Ich habe mir bei der Recherche aber auch ein wenig helfen lassen, in dem ich meine zahllosen Facebook-Freunde befragt habe, die mir viele wertvolle Tipps gegeben haben, die in das Buch eingeflossen sind.
Welche haben dich am meisten beeindruckt?
Am meisten beeindruckt hat mich Wolfsburg. Das ist eine Stadt, in der man tatsächlich seinen Jahresurlaub verbringen könnte, soviel hat sie zu bieten. Von der Autostadt über den Allerpark (mit allen einzelnen Attraktionen) über das Schloss zurück in die Innenstadt mit dem großartigen Kunstmuseum als Höhepunkt. Da ist für jeden was dabei: Action, Kultur, Sport, Shopping … Sogar Architekturfreunde kommen auf ihre Kosten, wenn sie denn auf die (Post-)Moderne stehen.
Was hat dich besonders überrascht?
Dass ich immer noch überrascht werde – für die hoffentlich irgendwann anstehende zweite Auflage habe ich schon haufenweise neue Tipps gesammelt.
Wie sollte man die Region am besten erkunden?
Ich habe mich bemüht, hauptsächlich Tipps für Orte zu geben, die man gut mit Bus und Bahn erreichen kann. Von Braunschweig nach Wolfenbüttel sind es mit dem Zug nur zehn Minuten und auch nach Wolfsburg fährt man lediglich zwanzig Minuten. Und Fahrradtouren, Wanderungen und Spaziergänge sind sehr empfehlenswert, um ins Grüne zu kommen!
Wo findet man die urigste Kneipe?
Ich persönlich mag Schadt’s Brauerei Gasthaus in Braunschweig sehr gerne. Hier wird schon seit den 80er Jahren ein eigenes Bier gebraut – lange vor dem großen Craft Beer-Boom also. Und tatsächlich schmeckt es sogar besser als die meisten neuen Trendkreationen.
Wie gelangt man an den tiefsten Punkt der Region?
Indem man eine Schachtfahrt in den Schacht Konrad unternimmt – in ein Kilometer Tiefe!
Was ist dein Top-Tipp für: Braunschweig?
Eine sommerliche Radtour von der Innenstadt über den Bürgerpark mit Halt am Portikus und Besteigung des Kreißbergs den Südsee herum, mit einem Picknick vor Schloss Richmond, einem Badestopp im Kennelbad oder einer Eisess-Zwischenstation am Café am Seglerheim. Auch eine kleine Paddel- oder Tretboottour auf der Oker bietet sich unterwegs an. Den Abend sollte man dann bei cooler Musik und kühlen Getränken in der Okercabana abschließen.
Wolfsburg?
Auch hier würde ich einen Tagesausflug empfehlen. Es gibt zum Beispiel Kombitickets für das Kunstmuseum und die Autostadt oder auch für die Autostadt und das Phaeno. Ich selbst liebe das Wellenbad im Badeland!
Wolfenbüttel?
Das wunderschöne Lessingtheater hat eine Auslastung von 90 Prozent! Und das obwohl es „nur“ ein Gastspieltheater ist. Allerdings mit einem populären Programm, das jedoch nicht ins Seichte oder Beliebige abgleitet. Und beim Kultursommer auf dem Vorplatz werden richtige gute Konzerte geboten, die keinen Eintritt kosten.
…und Umgebung?
Auf zum Salzgittersee, dem Mekka aller regionalen Wassersportler! Aber auch Landratten haben mit dem Discgolfparcours, der Eissporthalle und dem Piratenspielplatz gute Grund hierher zu fahren. Einkehrmöglichkeiten gibt es gleich mehrere. Ein besonderes Highlight ist die Cocktailbar Etage 15, die einen grandiosen Ausblick auf den See bietet.