2. Mai 2022
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Futter Teresa: Lebensmittelrettung mit Pop-Up-Events

Das Team von Futter Teresa bereitet aus geretteten Lebensmitteln leckere Speisen vor, die zweimal im Monat an wechselnden Locations kostenlos zum Verzehr angeboten werden. Das Konzept: es stößt auf große Nachfrage.

Gute Stimmung und Sonnenschein beim Futter Teresa Pop-Up-Event im Restaurant Troja. Foto: Futter Teresa.

Das aus Ehrenamtlichen bestehende Team von Futter Teresa bereitet aus geretteten Lebensmitteln leckere Speisen vor, die zweimal im Monat an variierenden Locations kostenlos zum Verzehr angeboten werden. Das Ziel: Die hiesige Region für das Thema Lebensmittelrettung zu sensibilisieren.

Laut der Non-Profit-Organisation Greenpeace werden ein Drittel aller Lebensmittel nicht verzehrt. Die Gurke ist zu krumm, die Zitrone nicht gelb genug und das Mindesthaltbarkeitsdatum des Joghurts um ein paar Tage überschritten. Gemüse außerhalb der Norm kommt nicht auf den Tisch, ebenso ergeht es im Kühlschrank vergessenen Lebensmitteln. Futter Teresa ist eine Organisation aus Braunschweig, die konkret und mit einer neuen Idee gegen diese unnötige Lebensmittelverschwendung angeht. Doch wie funktioniert das Konzept genau? szene38 liefert die Antworten dazu.

In Absprache mit der Organisation Foodsharing, die sich international um die Rettung und das Verteilen von aussortierten Lebensmitteln kümmert, nutzt Futter Teresa ganz regional einen Teil dieser Lebensmittel, um sie weiterzuverwenden. Die Idee: Aus den geretteten Lebensmitteln leckere Gerichte zu kochen und sie circa zweimal im Monat bei so genannten Pop-Up-Events kostenlos anzubieten. Hierbei ist es das Ziel, möglichst viele Menschen für das Thema zu begeistern und zum eigenen nachhaltigen Handeln anzuregen. Ein ehrenamtliches Team aus knapp 40 Mitgliedern im Alter von Mitte 20 bis Mitte 60 plant die Veranstaltungen, die jedes Mal an unterschiedlichen Locations stattfinden. Mit dabei waren etwa bereits das Tante Puttchens, das Rokoko, die Zea Bar und zuletzt das Restaurant Troja am Bültenweg. Das Datum fiel hierbei immer auf einen Ruhetag der Location. Die Entscheidung, wo das nächste Event stattfindet, wird gemeinschaftlich getroffen. Da die Aktion nach vier Events bereits so viel Anklang findet, haben sich schon weitere Restaurants als Veranstaltungsort angeboten. In Zukunft sollen die Pop-Up Events auch an außergewöhnlichen Orten stattfinden – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Speisen werden, je nach Location, entweder direkt vor Ort oder im Vorhinein bei den Mitgliedern zuhause vorbereitet.

Lebensmittelrettung bedeutet allerdings auch, dass nie vorhersehbar ist, was genau gerettet werden kann. Spontanität ist gefordert. Daher kommt ein Teil des Teams kurz nach der Rettung zusammen, um ein Menü auf die Beine zu stellen. Ein kurzer Einblick in die „Speisekarte“ der letzten Veranstaltung im Troja: Kräuterbaguette, Spargel und Käsekuchen neben Kartoffelsalat, Reibekuchen und Rote-Beete-Püree. Es wird also sprichwörtlich gegessen, was auf den Tisch kommt. Die Veranstaltung war erfolgreich, wenn kein Essen mehr da ist – bis jetzt wurde dieses Ziel immer erreicht. Das Projekt finanziert sich zur Zeit ausschließlich über Spenden – wem das Konzept also zusagt, kann vor Ort eine kleine Aufmerksamkeit hinterlassen, um so weitere Veranstaltungen zu unterstützen. 

Die Idee hat ganz klar Perspektive: aufgrund der hohen Nachfrage ist bereits in Planung, eine feste Location – ein Restaurant/Café „Futter-Teresa“ – zu finden, an dem an mehreren Tagen die Woche ein immer variierendes Menü an Speisen aus geretteten Lebensmitteln angeboten werden kann. 

Auch das nächste Event steht schon in den Startlöchern: Aktuelle Informationen zu kommenden Veranstaltungen und weiteres Hintergrundwissen zu Futter Teresa gibt es auf Instagram und auf der Website.

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