Der Schweizer Liedermacher Faber ragt aus der Vielzahl junger Singer-Songwriter heraus. Seine Songs sind so poetisch wie kantig, so schräg wie scharf geschliffen. Statt melancholischer Selbstbespiegelung singt er ironisch, süffisant und bissig über den Widerspruch von neuer Keuschheut und Pornoflut, Selbstoptimierung und Depression, Öko-Dogmatismus und Biomarkt-Einkäufen mit dem SUV.
Auch die eigenwillige Band-Besetzung mit Posaune, Percussion, Piano und Cello macht die Konzerte des 29-jährigen Sängers und Gitarristen unverwechselbar. Ganz abgesehen vom rotzigen Charisma des Sohnes der Schweizer Sängerlegende Pippo Polina. Am Mittwoch, 22. Juni, holt Faber sein lange geplantes und wegen der Corona-Beschränkungen mehrfach verschobenes Konzert im Braunschweiger Westand nach. Es galt als ausverkauft. Nun aber ist kurzfristig wieder ein kleines Kontingent von rund 40 Tickets auf den Markt gekommen. Zu haben sind sie unter anderem in den Geschäftsstellen der Konzertkasse.
Faber sorgte 2017 gleich mit seinem Debütalbum „Sein ein Faber im Wind“ für Aufmerken. Seinen Künstlernamen leitet Julian Polina von Max Frischs Romanklassiker „Homo Faber“ ab. 2019 erschien sein zweites Album „I Fucking Love My Life“, das unter anderem wegen des provokanten Songs „Das Boot ist voll“ heiß diskutiert wurde. Ein Jahr später zeigte er sich von einer anderen Seite und veröffentlichte gemeinsam mit Sophie Hunger das Album „Ich liebe dich“ mit zwölf wunderbar zarten Liebesliedern in Mundart.
Sein Konzert am Mittwoch im Westand beginnt um 20 Uhr.