Es herrscht mal wieder viel Trubel bei Eintracht – durchaus im positiven Sinn. Ein gutes Zeichen setzt der Traditionsverein am Montag, dem 2. Dezember 2019, im Rahmen des Heimspiels gegen den FSV Zwickau.
Aktion für eine bunte und offene Gesellschaft
Unter dem Motto „Wir sind blau-gelb. Eintracht in Vielfalt.“ werben die Löwen an diesem Abend für eine bunte und offene Gesellschaft. „Aktuell ist dieses Thema wichtiger denn je. Wir wollen mit dieser Aktion Haltung zeigen und uns klar für die in unserem Leitbild verankerten Werte wie Toleranz, Vielfalt und Respekt positionieren. Es liegt in unserer gesellschaftlichen Verantwortung, klar für eine offene Kultur einzustehen. Vielfalt hat dabei ganz viele unterschiedliche Dimensionen: Niemand darf aufgrund seiner Herkunft, Religion, seines Geschlechtes, seiner sexuellen Orientierung, seines Alters sowie körperlicher oder geistiger Einschränkungen ausgegrenzt und diskriminiert werden. Die Strahlkraft des Fußballs ist enorm, wir wollen ein deutliches Zeichen für Akzeptanz und Gleichberechtigung setzen. Auf dem Platz und auf den Rängen. Dazu rufen wir auch alle Fans auf, zu diesem Spiel noch mehr als sonst die blau-gelben Farben zu zeigen“, sagt Wolfram Benz, Geschäftsführer der Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA.
Gewinnen, verlieren, jubeln und weinen
Auch Bernd Nehrig, Kapitän der Profimannschaft, die zurzeit auf Platz Vier der 3. Liga-Tabelle steht, setzt sich mit seinen Teamkollegen ein: „Der Sport hat eine integrative Wirkung und verbindet tagtäglich überall auf der Welt unterschiedliche Charaktere, Nationalitäten, Kulturen, Religionen! Das macht uns stark. Auf dem Feld und außerhalb. Gemeinsam gewinnen, verlieren, jubeln und weinen wir“. Für den Spieltag am 2. Dezember wurde unter anderem ein eigenes Logo gestaltet, dass anstelle von Hauptsponsor Seat auf den Trikots der Profis sowie in vielen weiteren Bereichen zu sehen sein wird. Der Fanclub Eintracht Inklusiv hat ein eigenes Banner gestaltet, welches vor dem Anpfiff im Innenraum ausgerollt werden wird. Anlässlich des Welt-Aidstages am 1. Dezember wird die Braunschweiger AIDS-Hilfe zu den Themen HIV und Aids mit einem Stand vor der Haupttribüne informieren. Die Aktionstrikots werden im Nachgang zugunsten der Eintracht Braunschweig Stiftung versteigert, die mit dem Erlös Projekte rund um die Förderung von Vielfalt und Toleranz finanziert.
Neuer Trainer: Marco Antwerpen
Unter der Führung des neuen Trainers Marco Antwerpen, der zuletzt Trainer von Preußen Münster war, soll der nächste Sieg erkämpft werden. Nur einen Tag nach der Entlassung seines Vorgängers Christian Flüthmann, übernahm er das Traineramt beim Drittligisten. Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann holte ihn und ist voll des Lobs: „Marco Antwerpen hat in der Vergangenheit bei mehreren Clubs schon sehr erfolgreich gearbeitet. Er steht für eine offensive Spielweise, verfügt über viel Erfahrung und kennt sich in der 3. Liga bestens aus“. Sein Debüt gegen Drittliga-Aufsteiger Chemnitzer FC gelang, aber mit viel Glück: Mit 0:1 lag Eintracht Braunschweig bis zur 75. Minute zurück. Doch dann schlug der vom neuen Trainer nach der Pause eingewechselte Mike Feigenspan zu. Und zwar gleich doppelt: Feigenspan drehte das Spiel binnen einer Minute. Mit 2:1 (1:0) gewannen die Löwen am Ende. Es war der erste Heimsieg seit dem 24. August 2019.
Ergebnis der Jahreshauptversammlung
Bei der Mitgliederversammlung präsentierten Sebastian Ebel, Präsident des BTSV Eintracht von 1895 e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA, sowie Rainer Cech, Vizepräsident Finanzen des BTSV, kürzlich die Entwicklung des vergangenen Jahres: Der BTSV Eintracht von 1895 e.V. hat das Vereinsjahr 2018/2019 mit einem Überschuss von 140 Tausend Euro nach Steuern (Vorjahr: Verlust von 64 Tausend Euro) beendet. „Nach einem schwierigen Jahr in der dritten Liga und den bevorstehenden Herausforderungen im aktuellen Geschäftsjahr konnte der Verein, wie auch schon im Vorjahr, keine Gewinnausschüttung der Kapitalgesellschaft vereinnahmen. Durch die weitere Steigerung der Mitgliederzahlen und -beiträge und den Ausbau der Sponsoringeinnahmen, nicht zuletzt aber auch durch eine großzügige Spende konnte ein Überschuss von 140 Tausend Euro erwirtschaftet werden. Wir danken allen Sponsoren und Förderern unserer Eintracht sehr herzlich für ihre Unterstützung – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Nur so ist es uns möglich, die Arbeit des Vereins sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport auf hohem Niveau fortzusetzen. Für das kommende Geschäftsjahr ist weder mit einem ähnlich hohen Spendenaufkommen noch mit einer Dividendenausschüttung seitens unserer Kapitalgesellschaft zu rechnen. Daher sind alle Abteilungen aufgefordert, den aufgestellten Budgetplan diszipliniert einzuhalten. Daneben hat die Stärkung der eigenen Einnahmequellen des Vereins weiterhin eine hohe Priorität“, so Rainer Cech, Vizepräsident Finanzen des BTSV Eintracht von 1895 e.V.
Verlust von 4,4 Millionen Euro
Die Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/2019 mit einem Verlust von 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: Überschuss von 2,7 Mio. Euro) abgeschlossen. „Wir haben die vergangene Saison mit einem Millionenverlust abgeschlossen, der dank der harten und teilweise auch sehr schmerzhaften Sparmaßnahmen deutlich geringer ausgefallen ist, als zunächst befürchtet. Das Eigenkapital, das wir zum Ende der Saison 2017/2018 angespart haben, hat uns in die Lage versetzt, diesen Verlust kompensieren zu können. Wir haben einen Finanzplan für mehr als die aktuelle Saison in der 3. Liga aufgestellt. Auf dieser Basis werden wir weiterhin agieren“, macht Sebastian Ebel deutlich.
Wahl des Präsidiums
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde auch das Präsidium des BTSV Eintracht von 1895 e.V gewählt. Der Vorschlag des Wahlausschusses konnte – mit Ausnahme von Andreas Becker – die Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder für sich vereinigen.
So setzt sich das Präsidium zusammen (gewählt für zwei Jahre): Sebastian Ebel (Präsident), Christoph Bratmann (Erster Vizepräsident), Rainer Cech (Vizepräsident Finanzen), Kay-Uwe Rohn (Vizepräsident Abteilungen) und Dennis Kruppke (Vizepräsident Fußball).
Sebastian Ebel und Rainer Cech (beide seit 2007 im Amt) wurden in ihren Funktionen bestätigt. Neu im Präsidium sind Christoph Bratmann und Kay-Uwe Rohn. Sie treten die Nachfolge von Rainer Ottinger (2007 bis 2019) und Wolfgang Krake (2000 bis 2019) an, die beide nicht mehr kandidiert haben. Andreas Becker konnte nicht die erforderliche Stimmenmehrheit auf sich vereinen. Aus der Versammlung heraus wurde Dennis Kruppke – ehemaliger Kapitän der Löwen und aktueller NLZ-Leiter – nominiert, durch den Wahlausschuss aufgestellt und von den anwesenden Mitgliedern gewählt.