Der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt wird vorzeitig beendet. Die Händler werden am Freitag, 3. Dezember, letztmals öffnen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Gesprächsrunde von Stadtverwaltung und Weihnachtsmarkthändlern.
Aufgrund der jüngsten Beschränkungen durch 2G plus und des dazu auch noch schlechten Wetters, reiche die Anzahl der Besucher schlichtweg nicht mehr aus, um das Angebot aufrecht zu erhalten, so Thorsten Raedlein, Pressesprecher der Stadt Wolfenbüttel. Im gemeinsamen Einvernehmen sei sich daher auf den Abbruch des Marktes durch die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt geeinigt worden.
Bürgermeister Ivica Lukanic, der das Gespräch initiiert hatte, bedauert auf der einen Seite den Abbruch des Weihnachtsmarktes, könne auf der anderen Seite aber die Sorgen der Weihnachtsmarkthändler nachvollziehen und nehme diese ernst.
„Ich habe heute dazu auch eine Vorlage in die politische Beschlussfassung eingespielt, die vorschlägt, den Weihnachtsmarktbeschickern die Standgebühren in diesem Jahr zurückzuzahlen. Dies wäre analog eine Hilfe, die wir auch den Händlern mit dem Verzicht auf die Sondernutzungsgebühren in diesem Jahr gewährt haben“, so der Bürgermeister, der darauf hofft, dass die Politik seinem Vorschlag folgt. „Mein Dank geht auf jeden Fall an alle Weihnachtsmarkthändler, die uns die vergangenen Tagen begleitet haben, um den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Normalität in diesen schweren Zeiten zu ermöglichen“, so Lukanic.
Slim Karma betreibt auch den Glühweinstand „Slims Insel“ auf dem etwa 200 Meter entfernten Schlossplatz. „Der Platz ist wie leer gefegt“, berichtet er. „Gestern war er noch gut besucht, aber jetzt, mit der 2G-plus-Regel, wird es schwierig. Es gibt zu wenig Tests und die Wartezeiten sind lang.“ In der Tat gibt es den ganzen Tag über lange Warteschlangen vor den Apotheken.
Stammkunden sind „Hajo’s Feuerzangenbowle“ treu geblieben
Auch Hajo Palm, der Betreiber des traditionsreichen Standes „Hajo’s Feuerzangenbowle“, beobachtet, dass in Zeiten der 2G-plus-Regel auf dem Markt nicht viel los ist. „Es hätte schlimmer kommen können“, stellt er fest. „Wir sind froh, dass unsere Fans uns die Treue gehalten haben.“ Wie wirtschaftlich er in diesem Jahr seinen Stand betreiben kann, werde sich später herausstellen. Vor Viren fühlt er sich jedenfalls auf dem Markt gut geschützt, dafür sei der Abstand zu den Gästen groß genug.
Ebenfalls eine beliebte Institution auf dem Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt ist der Imbisswagen Piske. „Wir betreiben unseren Stand so lange es geht, bis die Notbremse gezogen wird“, erklärt die Betreiberin Silvana Preuße. „Wir sind froh, dass wir überhaupt auf dem Markt stehen können. Auch wenn es wohl für niemanden von uns ein großes Gewinngeschäft wird und alle mit Umsatzeinbrüchen rechnen.“ Nun ist die Notbremse gezogen worden.
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Autoren: Maximilian Wiescher und Stephanie Memmert